Jahresrückblick 2023

…und nach dem passenden Titel such ich noch…

Es ist Montagmorgen, genauer gesagt, es ist der 1. Weihnachtstag. Eigentlich fange ich nie mit der Einleitung an, diesmal ist es anders. Eigentlich ist mein Jahresrückblick schon vor Weihnachten fertig, zumindest in den Grundzügen schon veröffentlicht, aber diesmal ist auch das anders.

Anfang Dezember habe ich zwar schonmal meine „Jahresthemen“ zusammengestellt und sogar chronologisch geordnet, aber nicht mit meinem Jahresrückblick 2023 angefangen. Was soll ich sagen? Die Liste habe ich „verklüngelt“ und das ist auch gut so. Nun sind ganz sicher weniger Themen geworden und ich sortiere sie danach, wie sie für mich Sinn machen, Chronologie hat also in diesem Jahr auch keine Bedeutung. Und so fange ich diesmal auch ganz anders an. Ich beginne mit einem Thema, das mich das ganze Jahr über begleitet hat und werde immer persönlicher. Wie persönlich weiß ich noch nicht genau. Konkreter gesagt, weiß ich noch nicht, ob ich meinen letzten Punkt weglasse. Aber so ist das bekanntlich ja immer bei den Jahresrückblicken.


Meinen Jahresrückblick 2023 beginne ich mit der wachsenden Unruhe in der Welt und meine Sorge um den Verlust unserer Demokratie:

Hannah Arenth und meine Sorge um den Verlust unserer Demokratie

Die politischen Unruhen liegen wie ein dunkles Tuch über diesem Jahr. Ich sehe mehr oder weniger ohnmächtig zu, wie Menschen an vielen Orten der Welt für politische Zwecke missbrauchen und missbraucht werden. Und da ja gerade die Beeinflussbarkeit, der Wunsch nach Kontrolle ein menschliches Grundbedürfnis ist, sage ich hier ganz offen, dass mich dieser Zustand zunehmend geradezu machtlos macht. In all diesen Unsicherheiten beobachte ich zudem, dass auch in Deutschland die Demokratie in Gefahr ist und Menschen in diesem Zustand der Ohnmacht zunehmend bereit sind, die AfD zu wählen, eine Partei, die ganz offensichtlich demokratische Werte zerstört. Hätte mein Opa sich vorstellen können, dass schon ich in die Situation komme, die Demokratie in dieser Stärke verteidigen zu müssen? Wahrscheinlich nicht. Wenn nicht die Generationen es schaffen, die mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus aufgewachsen sind, wie sollen es die Folgegenerationen hinbekommen, die Demokratie zu erhalten?

Aber wie ist es überhaupt möglich, dass Menschen auf der Welt und sogar hierzulande bereit sind, sich rechtspopulistischen Parteien zuzuwenden? Und wie verhalten sich Menschen, wenn sie vor ihrer Regierung WIRKLICH Angst haben müssen? Diese Frage ist sicherlich nicht einfach zu beantworten. Ich glaube aber, dass wir dazu uns gar nicht viele Neues überlegen müssen, sondern „einfach“ in unsere Vergangenheit schauen können. Wie immer im Leben, reicht aber Wissen alleine nicht aus, sondern muss auch umgesetzt, angewandt werden.

Ich habe Mitte des Jahres einen – wie ich finde – sehr starken Vortrag über Hanna Arenth gehört. Sie war nicht nur Zeitzeugen des Nationalssozialismus, sondern ist auch eine der bedeutendsten Philosophinnen, die sich mit der Manipulierbarkeit der Menschen befasst hat. Der Vortrag „Hanna Arenth – Die Banalität des Bösen“ von Dr. Walther Ziegler ist bei YouTube zu sehen. Und wenn du eine Stunde Zeit hast, dann schaue dir doch diesen Vortrag an. Ich glaube, eine der Hauptaufgaben unserer Zeit ist es, die Menschen in die Selbstbefähigung zu bringen. Geschieht das nicht, ist die Gefahr groß, populistischen Haltungen hinterherzurennen, um wenigstens irgendwoher das Gefühl der Steuerung wiederzubekommen. Doch genau darin liegt aber die Gefahr.

Wichtig finde ich insbesondere die Frage der Schuld. Wer hat die Auswirkungen des Totalitarismus möglich gemacht? Wie verändern sich Menschen, wenn ihnen die Macht gegeben wird und sie jemanden über sich wissen, der die Verantwortung hat?

Wo fängt Widerstand an? Wo beginnt Schuld?
Demokratie ist kein Selbstläufer.
Wer Demokratie möchte, muss sich für sie stark machen.

Dass sie AfD trotz ihrer Demokratiefeindlichkeit gewählt wird, hat uns Hanna Arenth im Grunde schon vor vielen Jahren beschrieben. Die Sehnsucht, Verantwortung abzugeben, ist gerade in Krisenzeiten besonders groß.

Ich habe große Sorge, dass unser aktueller Bundeskanzler der vorerst letzte demokratische Kanzler wird und ganz demokratisch abgewählt wird. Die aktuell sehr passive, gar unsichtbare politische Führung ist für mich völlig unverständlich. Insbesondere in unsicheren Zeiten hat ein Bundeskanzler die Aufgabe, Sicherheit zu geben. Da das nicht passiert, wächst der Rechtspopulismus. Warum aber passiert das nicht? So absurd es auch erscheinen mag, aber ich stelle mir schon wiederholt die Frage:

Werden die Berater unseres Bundeskanzlers von der AfD gesponsert?


Vielleicht ist es wirklich so….
Jedem, dem etwas an Demokratie liegt, ist gefordert, sich für diese stark zu machen. Für mich bedeutet das, Interesse und Respekt zu haben vor anderen Meinungen, im Dialog zu bleiben oder wieder in den Dialog zu finden und konstruktiv streiten zu können.


Richard Bandler – Meine Begegnung mit einem NLP „Mitbegründer“

Anfang des Jahres las ich davon, dass Dr. Richard Bandler, einer der Mitbegründer des Neurolinguistischen Programmierens nach Deutschland kommt. Obwohl es nicht bei mir vor der Haustür war, habe ich mich Anfang Oktober auf den Weg gemacht und bin zu einem Seminar gefahren. Ich wollte ihn kennenlernen, mir ein eigenes Bild machen von dem Menschen, der so viele großartige Techniken entwickelt und mitentwickelt hat, Hypnose und Sprachmuster von Milton Erickson gelernt hat, mit Virgina Satir so viel über Menschen gelernt und in wirksame Techniken verwandelt hat, die ein so großer Grundstock sind für stetig wachsende NLP-Techniken.
Bei all diesem Respekt vor dieser großen Übertragungsfähigkeit und dem Gespür für Menschen, habe ich aber einen Mann erlebt, der ganz offensichtlich einen Menschen besonders feiert: sich selbst. Wahrscheinlich war ich falsch in diesem Seminar, Personenkult ist nämlich grundsätzlich nicht mein Ding ist. Ich möchte von und mit Menschen lernen und mit ihnen feiern, ich tue mich aber schwer damit, andere Menschen ohne einen konkreten Anlass wie Geburtstag, Hochzeit oder Ähnliches zu feiern.

Das sah Bandler ganz offensichtlich anders. Zudem äußerte er klare Vorstellungen davon, wie sich Zuschauer zu verhalten haben, das Mitschreiben beispielsweise missfiel ihm sehr. (Auch wenn doch inzwischen hinreichend bekannt ist, dass eigene Notizen für das Lernen hilfreich sind und schließlich befanden wir uns in einem Seminar)

Dr. Richard Bandler versteht viel von Körpersprache, das war offensichtlich, beeindruckend und so habe ich viele Details beobachten können. Auch fand ich es beeindruckend, wie „spielerisch“ er mit Hypnose umgeht.


Was ich sehr bedenklich fand:
Unter den Teilnehmenden gab es viele Menschen, die wenig oder teilweise gar keine NLP-Kenntnisse hatten und einfach nur mal Dr. Richard Bandler erleben wollten. Einige waren auch nur da, weil sie das „Glück“ einer Hypnose erfahren wollten. Das war mir befremdlich. Wenn Menschen ohne jegliche Erfahrungen nur den Verdacht bekommen, dass es so einfach sein kann, Menschen bei ihren Veränderungsprozessen zu begleiten, dann kann das auch gefährlich sein. Die Techniken sind wirksam, aber die Gefahr der Manipulation wird dadurch ebenso größer.

Was ich im Gespräch mit Richard Bandler gelernt habe…

Fazit:
Hätte ich vor dem Seminar kein NLP-Wissen gehabt, wäre ich abgeschreckt gewesen und hätte NLP sehr als Manipulationstechnik verstanden. Ich kann nach meinem „Besuch bei Dr. Richard Bandler“ besser verstehen, dass NLP manchmal so stark mit Manipulation in Verbindung gebracht wird. Ich bedauere das sehr, weil dadurch die Wirksamkeit der Methoden zur Prävention und Behandlung noch immer nicht die Bedeutung haben, die sie eigentlich verdient hätten. Kurzum: „Die Zuschauenden, die jedes Wort von den Lippen abgelesen haben, hätten auch etwas zum Missbrauch all dieser Techniken hören und sehen müssen. NLP gehört nicht in Hände von Menschen, die ohne Erlaubnis des Gegenübers an Manipulation interessiert sind.

Aber auch wenn ich diese klare Haltung vermisst habe bzw. mir gewünscht habe, bin ich dennoch dankbar dafür, mir mein eigenes Bild machen zu können. Und wiederum zeigt es, dass es insbesondere um die Techniken an sich geht, nicht um einzelne Persönlichkeiten, die dahinter stehen.

Manchmal ist der Inhalt eben doch wichtiger als der Rahmen!

Noch wertvoller nehme ich seitdem meine NLP- Schulungen z.B. bei Claudia Tölle und Andreas Tronnier wahr. Zur ethischen Grundhaltung habe ich besonders von Michael Grinder gelernt. Noch sehr genau habe ich in Erinnerung, wie er beschrieb, dass die Ethik vor allem steht.


Kein NLP ohne die Erlaubnis des Gegenübers. Wie wunderbar!


Meine ersten externen M-PowerHaus®-Schulungen und weitere Pläne

In diesem Jahr habe ich erstmalig M-PowerHaus®-Seminare für externe Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgeführt. Insgesamt waren es 5 Kurse. Bereits jetzt ist mir klar: Im kommenden Jahr werden es mehr. Aber jedes einzelne war sehr wertvoll und bestätigen mich weiterzumachen. Ende 2022 habe kurz erwogen, diesen Weg nicht weiterzugehen. Zu groß und vielfältig sind die Herausforderungen in der Lokfahrschule und überhaupt: Es gibt so viele Möglichkeiten, die menschliche Gesundheit als wichtigen Bestandteil im System Eisenbahn zu betrachten. Warum soll ich ausgerechnet dieses Tabu-Thema angehen?

  • Routinen im Arbeitsalltag
  • Gesunde Ernährung
  • Stabilisierung der mentalen Gesundheit durch Förderung einer Sicherheitskultur
  • Schlafgewohnheiten
  • Gehirngerechte Darstellung der Regelwerke
  • Stetige Verbesserung der Trainings
  • etc.
Es gibt viele Aspekte bei der stärkeren Berücksichtigung menschlicher Faktoren im System Eisenbahn

Es gibt nun wirklich genug Themen im System Eisenbahn, die aus menschlicher Sicht die Sicherheit stabilisieren könnten. Aber nein. Ohne Frage, das Thema „gesunder Umgang mit traumatischen Ereignissen“ ist essentiell, wenn es um Lokführer-Gesundheit geht und daher bleibe ich dabei.

Meine 2-tägigen Schulungen finden aktuell im kleinen Rahmen mit maximal 6 Teilnehmern statt. Anfangs gab es für mich zwei Voraussetzungen, um an der Schulung teilnehmen zu können:

  • Freiwillige Teilnahme (niemand darf dazu verpflichtet werden)
  • keine Erfahrungen mit Personenunfällen und Schienensuizid, um eine Retraumatisierung auszuschließen

Inzwischen denke ich über beide Voraussetzungen etwas anders. Aus meiner Sicht gehört es inzwischen dazu, sich mit diesem möglicherweise schwierigen Thema zu befassen. Nachdem mich ein bereits Beteiligter Lokführer trotz seiner Erfahrungen bat, an der Schulung teilzunehmen, habe ich diese Voraussetzung revidiert und ihm die Verantwortung überlassen. Diese Herangehensweise hat bestärkt.
Wie großartig!

Raumvorbereitung
Feedbacks

Ich habe in diesem Jahr nicht nur die ersten Schulungen durchgeführt, sondern bilde mich parallel auf neurowissenschaftlicher Ebene weiter und absolviere aktuell eine Scientific Trainer Ausbildung. Im Februar 2024 schließe ich diese hoffentlich erfolgreich ab.

  • Was passiert aus neurowissenschaftlicher Ebene in Krisensituationen?
  • Welche Herangehensweisen sind förderlich?
  • Welche sind hinderlich?

    Es ist so spannend, wie sehr wissenschaftliche Erkenntnisse und die Praxis miteinander verbunden sind und viel stärker genutzt werden könnte. Aktuell beschäftige ich mich mit der Verknüpfung zwischen dem M-PowerHaus® und neurowissenschaftlichen Studien, die diese Herangehensweise bestätigen. Spannend.

Mein anderer Blick auf die Ernährung

Ganz klar: Im Jahr 2023 habe meinen Blick auf die Ernährung verändert. Im Mai habe ich meine Qualifikation zur integrativen Ernährungsberaterin beendet. Eigentlich liegt es ja schon auf der Hand, dass die Nahrung einen großen Einfluss auf unsere körperliche, seelische und geistige Befindlichkeit hat. Ich bin davon überzeugt, dass wir das aber noch immer viel zu wenig nutzen.

Nicht nur präventiv, sondern auch reaktiv: Wenn wir uns in medizinische Behandlung begeben, werden wir selten gefragt, welche Nahrung wir in der letzten Zeit zu uns genommen haben. Und klar, der Placebo-Effekt mag bei einem Medikament wesentlich höher sein, als bei einem konkreten Tipp in Bezug auf die Ernährungsgewohnheiten. Der „Patient“ hat ja buchstäblich etwas in der Hand, wenn er das Sprechzimmer mit einem Rezept verlässt, sodass beispielsweise die Empfehlung zu einer „Rinderkraftbrühe“ eher belanglos erscheinen mag.

Verkaufsstand auf Texel mit regionalem und saisonalen Gemüse
regionales und saisonales Gemüse…
Rinderkraftbrühe mit saisonalem Gemüse
…für eine leckere Kraftbrühe

Doch der Ursprung vieler Krankheitsbilder liegt in einer unpassenden Ernährung. Unsere Organe können wiederum gezielt durch bestimmte Nahrungsmittel gestärkt werden. Gesunde Ernährung ist zudem sehr individuell. Es gibt keine Lebensmittel, die für alle und immer gesund sind. Wie bei allen Dingen im Leben, ist es für unsere Gesundheit wichtig, auch unsere Ernährung individuell abzustimmen.

  • Nicht jeder Mensch mag Salat.
  • Nicht jeder Mensch verträgt Salat.
  • Manchmal braucht der Körper gegartes Essen.
  • Die Sättigung ist unterschiedlich.
  • Die Verdaulichkeit ist nicht immer gleich.
  • etc.

Gesunde Ernährung hat so viele Faktoren. Es ist beeindruckend, wie viel man mit wenigen Veränderungen bewirken kann. Wer sich selbst genauer beobachtet, kommt mit wenigen Informationen schon häufig sehr weit. Back to the roots – ist hier ein wichtiges Stichwort.

Aprikosen-Knödel selbstgemacht
So entstehen…
Aprikosen-Knödel

Ich kann nun die Ernährung noch gezielter einsetzen, wenn es um Veränderungsprozesse geht und bin schon so manches Mal überrascht worden, wie einfach es sein kann.

Wem es um Selbstwahrnehmung geht, kommt um Ernährung einfach nicht herum.
Schließlich essen wir ja 3-5 x/Tag.

Manchmal wird im Zuge des Alltagsstress das Wichtigste vergessen,
sich Kraft-, Nähr- und Brennstoffe zuzuführen.
Aber auch die Ernährungsgewohnheiten spielen hier eine wichtige Rolle.
Es lohnt sich, diesem Thema eine Bedeutung zu geben.

Und wenn du den einen oder anderen Aspekt nochmal bei YouTube nachhören möchtest, kann du das gerne hier machen:

Warum gesunde Ernährung auch in der Ausbildung für Lokführer wichtig ist
Gesunde Ernährung in der Ausbildung für Lokführer:innen?

Urlaube und Kurztripps am Meer – Im Wohnmobil

Wenn ich an Erholung denke, denke ich an Natur. Und von der ehemaligen Camperin bin ich inzwischen zu einer Wohnmobil-Liebhaberin geworden. Manchmal ist es eben doch sehr viel praktischer, nicht so sehr auf das Wetter angewiesen zu sein. Außerdem kann man dann doch das eine oder andere mehr mitnehmen. Weniger ist nicht immer mehr!

In diesem Jahr habe ich eine Kurz- und Langtripps mit meinem Mann unternommen. Eine Woche war ich alleine unterwegs und habe mich in Hooksiel auf das Nicksen konzentriert – herrlich:

Nicksen in Hooksiel
…so schön

Auf Texel waren wir im Frühjahr und im Sommer:

Hier macht Spazierengehen wirklich Spaß…
…auf dem Weg zum Strand
Auf der Insel Vlieland, nahe Texel
…Zucker in besonders leckerer Form

Im Herbst waren wir einige Tage auf Sylt. Nie war ich zuvor dort. Mir wurde gesagt, dass die Insel außergewöhnlich leer war. Das war das Gute!
Fazit: Kann man mal machen…(muss aber nicht)

Im Herbst auf Sylt
…leckerer Kaffee in der Kaffeerösterei

Ist es wirklich wahr? Nur einmal in diesem Jahr waren wir in Travemünde.

Ich liebe Travemünde: Den Steg zum Schwimmen, die leckersten Kümmelbrötchen, den einfachen Wohnmobilstellpatz, die Ruhe, die Radwege, die Wälder, hach…ich mag es einfach. Warum auch immer: In diesem Jahr waren wir nur an einem Wochenende mal kurz da.

Travemünde am Abend

Allein für die Erkenntnis, dass es nur dieser eine und kurze Besuch war, lohnt sich doch ein Jahresrückblick. Nein, im nächsten Jahr werden es wieder mindestens 2 Besuche…

Wien – Abschluss meiner Schulung zur integrativen Ernährungsexpertin

Aber nicht nur im Norden war ich in 2023. Mein südlichster Punkt war Wien. Zum Abschluss meiner Weiterbildung zur integrativen Ernährungsexpertin war ich 3 Tage in diesem netten Städtchen. Obwohl ich gerne mit dem Zug fahre, habe ich bei dieser Reise für das Flugzeug entschieden.
Spannend war es direkt bei der Anreise. Als ich meinen Koffer am Band erwartet habe, ging ich leer aus. Nachfragen bei der Fluggesellschaft, Telefonnummern unter denen niemand erreichbar war, stures Warten….kurze Rede, langer sinn: 36 Stunden später hatte ich ihn wieder, er hatte wohl eine kleine Reise ohne mich gemacht:

Erfahrungen, die kein Mensch braucht: Wenn der Koffer nicht auf dem Rollband liegt
Wenn der Koffer nicht auf dem Rollband liegt, sondern eine Zwischenreise macht

Tja, und was macht man in Wien, wenn man auf seinen Koffer wartet?
Klar, ein Wiener Schnitzel auf dem Naschmarkt essen. Dabei kam ich mit einem Wiener ins Gespräch, der sofort begann, seine epische Geschichte über seine Erfahrungen mit der Fluggesellschaft zu erzählen, die in einer seit Jahren andauernden Klage mündete.
Mensch, das wollte ich so genau eigentlich gar nicht wissen!

Wiener Schnitzel auf dem Naschmarkt essen - wie sich das gehört für eine richtige Touristin

„Glauben Sie wirklich, dass Sie Ihren Koffer zurückbekommen?“, wurde ich kopfschüttelnd gefragt.

Nachdem ich mein Gepäck zurückhatte, konnte ich mich auch deutlich besser auf das Abschlussseminar konzentrieren. Ich habe einige spannende Erkenntnisse zur Pulsdiagnose bekommen und auch mein eigener Puls hat sich deutlich gesünder angefühlt.

Kannst du dir vorstellen, dass der Puls Hinweise gibt zum aktuellen Gesundheitszustand? Nein, ich meine nicht alleine, ob man noch am Leben ist, sondern in welcher allgemeinen gesundheitlichen Verfassung man ist. Wie geerdet man ist, ob die Nierenfunktion in Ordnung ist, wie gut die Leber arbeitet, das Herz und der allgemeine Lebensfluss ist…das alles lässt sich ertasten. Dieses uralte und traditionelle Wissen finde ich hochspannend, insbesondere für die Prävention.

So viel ist spürbar mit der Pulsdiagnostik, wertvolles traditionelles Wissen…

…und nach 3 Tagen ging es dann auch schon wieder zurück zu meiner Familie nach Wunstorf:

von Wien…
Über den Wolken, von Wien über Hannover nach Wunstorf
über Wolken
Sachertorte aus Wien in Wunstorf
nach Wunstorf.

Vermeer-Ausstellung in Amsterdam

Vermeer im Rijksmuseum in Amsterdam

Im Frühjahr war ich in Amsterdam, um die Vermeer-Ausstellung zu besuchen. Überhaupt, Amsterdam ist eine so wunderbare Stadt mit ebenso beeindruckenden Ausstellungen und Museen.


Kleiner Rückblick in das Jahr 2014:
Ich erinnere mich ganz besonders an einen Besuch im Anne-Frank-Haus als meine Kinder 11 und 14 Jahre alt waren. Am Ende des Rundgangs durch das Wohnhaus, in dem sich die Familie mehrere Jahre versteckt hatte, sah ich mir mit meinen Kindern ein Interview mit Anne Franks Vater an. Dieser schilderte als einziger Überlebender, wie es ihm erging, als er das Tagebuch seiner Tochter nach ihrem Tod las. Er beschrieb, dass er in den Aufzeichnungen seine eigene Tochter nicht wiedererkannt hat bzw. überrascht war, in welcher Weise sie sich mit den Abläufen in ihrem jungen Alter auseinandergesetzt hat. Er sagte:

„Ich kannte meine Tochter gar nicht. Aber dann wurde mir klar, dass kein Vater, keine Mutter das eigene Kind kennt, allenfalls einen Bruchteil.“ Mein links neben mir sitzender 11-jähriger Sohn sagte daraufhin: „Das stimmt.“ Ich war darüber kurz irritiert, dachte dann aber an meine Eltern und sagte ebenfalls: „Das stimmt.“

Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass Eltern vieles nicht bewusst ist. Sonst würde es mit der Abnabelung wohl auch nicht klappen.


Beeindruckend an den Bildern von Vermeer finde ich die Lebendigkeit, die Ausdrucksstärke. Aber nicht nur das, beim genaueren Hinsehen hat der Betrachter den Eindruck, als nehmen die Akteure Blickkontakt zum Betrachter auf, bauen regelrecht eine Beziehung auf. Ich fand es magisch, durch diese Ausstellung zu gehen. Diese ist inzwischen beendet. Wer aber noch einen „Online-Rundgang“ durch die Ausstellung machen möchte, kann das hier tun.
Ich empfehle es sehr.



Kleine Anekdote am Rande: Das Bild „Mädchen mit dem Perlenohrring“ hat mich besonders zu dieser Ausstellung bewegt. Am Ende meines Rundgangs habe ich viele Bilder gesehen, das besagte Bild allerdings nicht.

„Ich kann es doch nicht übersehen haben!“, überlegte ich und fragte nach. Am Infostand wurde mir dann gesagt, dass es gestern wieder nach Den Haag gefahren worden sei, also nur für eine begrenzte Zeit in der Ausstellung zu sehen war…
Tja, dann sind wir uns wohl auf der Autobahn entgegen gekommen. Demnächst werde ich dann vielleicht mal nach den Haag fahren.


Meine 3 wichtigsten Blogartikel im Jahr 2023


In diesem Jahr habe ich insgesamt 17 Blogartikel geschrieben. Neben dem einen oder anderen kleinen 12von12 Beitrag und 2 Monatsrückblicken, ging es mir meistens um fachliche Themen. Meine liebsten Blogartikel habe ich hier mal aufgelistet:




Was sonst noch so los war in diesem Jahr

Kreuz und quer liste ich hier mal auf, was mir noch so in den Sinn kommt, wenn ich an 2024 denke. Was ist denn da noch so passiert?

  • Fachartikel
    Im diesem Jahr gibt es zwei Fachartikel über das M-PowerHaus® Im Februar berichtete die RailBusiness mit dem Titel: Wenige Sekunden können Leben zerstören“ und Ende Oktober habe ich in der Fachzeitschrift „Praxis Kommunikation“ den Artikel „Besser haben als brauchen – Trauma-Prävention für Lokführer:innen mit dem M-PowerHaus®“ veröffentlicht. Diese können hier nachgelesen werden.
Trauma-Prävention für Lokführer
Besser haben als brauchen – Trauma-Prävention für Lokführer:innen mit dem M-Powerhaus®
  • Meine beste Begegnung: Gespräch mit Wolfgang Niedecken
    Im August habe ich Wolfgang Niedecken auf der Insel Wilhelmstein getroffen, anlässlich seines Dylan-Konzertes. Seit mehr als 40 Jahren höre ich BAP. In wichtigen Lebensphasen begleitet mich diese Musik. An besonderen Schultagen, bei Liebeskummer, bei Urlaubsfahrten, auf Parties…In einer ruhigen Minute, circa eine Stunde vor dem Konzert, sprachen wir darüber, wie sehr er mich mit seiner Musik geprägt hat.
    Wie Wunderbar!
Im Gespräch mit Wolfgang Niedecken
Im Gespräch mit Wolfgang Niedecken auf der
Insel Wilhelmstein
  • Kletterverein meiner Tochter gewinnt Inklusionspreis Niedersachsen 2023
    Der Alpenverein Hannover gewinnt mit dem Inklusions-Klettern den Integrationspreis für Niedersachsen. Nach 23 Jahren haben wir endlich ein Angebot im Bereich Inklusion kennengelernt, das den Namen wirklich verdient. Hier gehen Menschen mit und ohne Behinderung einfach normal und respektvoll miteinander um. Im bin zutiefst beeindruckt, dass es das überhaupt gibt. Danke an den Alpenverein und DANKE für dieses tolle Angebot. Woche für Woche wird meine Tochter darin bestärkt, ihre Grenzen zu überwinden und dabei wird sie so wertschätzend begleitet.
Integrationspreis fürs Klettern: GriffReich in Hannover

Meine Pläne und Wünsche für 2024

Der Jahreswechsel ist für mich die wertvollste Zeit des Jahres, über sich selbst nachzudenken, Pläne zu machen und sich immer wieder aufs Neue über die eigenen Wünsche im Klaren zu werden. Daher ist es für mich seit vielen Jahren ein festes Ritual, zwischen den Feiertagen Ideen zu sammeln. Einige liste ich hier mal auf und bin gespannt, was sich daraus im neuen Jahr so ergibt:

  1. Ich wünsche mir stetig wachsende Ruhe und eine friedvolle und zugleich verantwortungsvolle Politik.
  2. In der Lokfahrschule möchte ich mehr den Fokus legen auf die Weiterentwicklung des
    M-PowerHauses® und dazu weitere Aspekte rund um die Gesundheit von Lokführern zum Thema machen. Ich möchte 50 % meiner „Arbeitszeit“ für dieses Thema nutzen.
  3. Ich möchte mein Netzwerk erweitern mit Menschen, die sich ebenfalls aktiv für Gesundheitsprävention und die Berücksichtigung menschlicher Faktoren im System Eisenbahn einsetzen bzw. verstärkt einsetzen wollen.
  4. Regelmäßig will ich weiterhin Blogartikel zu fachlich aktuellen und wichtigen Themen schreiben und dabei meine Homepage stetig erweitern. Es geht mir dabei nicht um eine konkrete Anzahl von Artikeln, sondern die Gelegenheit zu nutzen, wenn mir etwas wichtig ist.
  5. Nicht immer habe ich mir in diesem Jahr die Rückzugs- und Ruhephasen genommen, die ich eigentlich gebraucht hätte. Insbesondere in unruhigen Zeiten – und 2023 war zweifelsohne ein unruhiges Jahr – sind Ruhephasen so wichtig. Ich wünsche mir, mir wieder Zeit zu nehmen für Gewohneheiten, die mir Power geben. Vielleicht finde ich auch ganz neue Gewohnheiten bzw. Rituale…mal schauen…Vielleicht wird dieses Thema eines meiner ersten Blogartikel im Jahr 2024.
  6. Mein 2024 wird das Motto haben: „sensible Züge – kraftvoll fahren“ Was es damit auf sich hat und was die Eisenbahn damit zu tun hat, dazu werde ich ganz bestimmt in Kürze Genaueres schreiben.

Ich ergänze diese Liste mit persönlichen Themen…

Und du?
Was hast du 2024 so vor?
Vielleicht magst du ja auch eine Liste mit Plänen und Wünschen machen für das kommende Jahr. In der Unruhe des Alltags geht das eigentlich Wichtige ansonsten so schnell verloren.


So, das war mein 2023….👋 2024 kann kommen!

In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

Kathegorie:

2 Kommentare

  1. Liebe Marion,

    danke für deinen Artikel! Ich habe ihn mit Spannung gelesen. Ich kenne Richard Bandler bis jetzt nur online und bin auch sehr vorsichtig, wenn Personen so extrem gehypt werden. Toll, dass du dir selbst einen Eindruck machen konntest.

    Alles Liebe,
    Moni

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Hallo, ich bin Marion Abend,
Trainerin und Coach für
Empowerment.
Gemeinsam entwickeln wir Ziele und Wege,
die für eine gesunde Weiterentwicklung wichtig sind.

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