4 Dinge, die du von deinem Gehirn lernen kannst
Gesundheitstipps aus unserer wertvollsten Quelle…
Der Mensch ist ein Wunderwerk.
Das für mich faszinierendste menschliche Organ ist das Gehirn. Es begeistert mich nicht nur, die noch immer nur teilweise erforschte Anatomie und Funktionen verschiedener Gehirnareale zu verstehen, sondern es erschließen sich für mich so viele Zusammenhänge zu unserer Gesundheit und insbesondere auch zu unserer seelischen Gesundheit. Mit ca. knapp 1,5 kg macht unser Gehirn zwar nur ungefähr 2% unseres Gesamtgewichts aus, dennoch zentriert sich dort das, was uns zu dem Menschen macht, der wir sind:
Erfahrungen, Wissen, Erinnerungen, Gefühle, Gewohnheiten, Sinnesverarbeitung und vor allem unsere unverwechselbare, einzigartige eigene Persönlichkeit, unser Self Network.
Unser Gehirn ist nicht nur unentwegt damit befasst, uns am Leben zu halten, sondern das auch noch so strategisch gut wie möglich. Aber was genau passiert da in den verschiedenen Arealen? 4 Dinge, die du von deinem Gehirn lernen kannst, habe ich dir hier mal beschrieben:
Diese Themen findest du in diesem Blogartikel
1. Netzwerken schafft Mehrwert
Sich miteinander zu verbinden und gemeinsam für eine Sache aktiv zu sein, schafft Mehrwert – sowohl in unserem Gehirn als auch im Leben allgemein. Ein grundlegenderes Prinzip der Neurowissenschaft ist die Hebbsche Regel: „Neurons that fire together, wire together“ – „Neuronen, die zusammen feuern, verbinden sich miteinander“. Neuronen (Gehirnzellen) die gleichzeitig aktiv sind, schaffen stärkere synaptische Verbindungen als „Einzelgänger“. Viel schafft viel. Lernerfolge verstärken sich, wenn eine große Dynamik dahintersteht. In gleicher Weise, wie viele Nervenzellen viel in unserem Gehirn gemeinsam bewirken können, trifft das im Großen und Ganzen auch für uns Menschen zu.
Die große Kunst besteht darin, die wirklich passenden Netzwerke für sich und die eigenen Interessen zu finden. Das ist mitunter nicht ganz leicht.
Im Gegenzug bedeutet es nämlich auch: „Falsche“ Netzwerke können hemmend wirken
Das ist eine Erklärung dafür, warum sich Menschen manchmal – bewusst oder unbewusst – ausgebremst fühlen, wenn sie von Menschen umgeben sind, die andere Pläne oder Vorstellungen vom Leben haben. Ein starkes Netzwerk, in dem man sich ungewollt befindet, kann demnach also auch ausbremsen. Aus diesem Grund ist es so wichtig darauf zu achten, möglichst häufig mit den Menschen umgeben zu sein, mit denen man sich „richtig“ fühlt, bei denen es matched.
💡 Für Einzelkämpfer ist es schwieriger, Ziele zu erreichen als für Netzwerker. Leichter und dynamischer wird es, wenn du dich gezielt mit Menschen vernetzt, die auch in deine Richtung wollen.
2. Emotionen sind deine Zugkraft
Bist du ein Kopf- oder Bauchmensch?
Menschen versuchen manchmal sich einzureden, dass sie die Wahl haben, für das eine oder andere. So leicht ist das aber nicht. Emotionen haben einen vielfach noch zu sehr unterschätzten Einfluss – nicht nur auf unser Fühlen, sondern auch auf unser Denken und Handeln – auch wenn man das nicht wahrhaben möchte. Gesundheit bedeutet, zu allen Emotionen einen inneren Zugang zu haben, denn mit ihnen kannst du was Gutes bauen. In unserem Gehirn führen nämlich starke Emotionen zur Diskonnektierung – anders gesagt: Emotionen schaffen Chaos. In Situationen, die zunächst chaotisch sind, geben uns die Chance zu wachsen, sich weiterzuentwickeln. Neuronales Wachstum wird insbesondere in Krisensituationen angeregt, vorausgesetzt, es werden Lösungen gefunden. Daher sind Emotionen deine Zugkraft für deine Veränderungsprozesse.
Zudem sind unsere emotionalen Erinnerungen ein wichtiger Bestandteil unserer Persönlichkeit. Unser Gehirn möchte damit schützen vor Situationen, die uns schonmal in Gefahr gebracht haben und hinziehen zu Situationen, die uns gut getan haben. Im Prinzip eine sehr wertvolle Fähigkeit, die wir da in uns tragen. Aber genau diese Fähigkeit macht es uns manchmal schwerer, neuen Situationen „unvoreingenommen“ zu begegnen, selbst wenn wir das wollen. Und so kann es sein, dass wir uns manchmal scheinbar „ohne Sinn und Verstand“ von Emotionen überrollt fühlen.
💡Emotionen geben uns wertvolle Hinweise auf unseren eigenen Erfahrungsschatz. Erst durch Beachtung können wir sie in gesunde Bahnen lenken.
3. Veränderungen dürfen schwierig sein
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – in der Tat, was wären wir ohne unsere Gewohnheiten, ohne unsere routinierten Abläufe und ohne unser Wissen, das uns wie selbstverständlich vorkommt, unsere „unbewussten Kompetenzen“?
Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Basalganglien. In diesen Arealen sind unsere routinierten Abläufe verortet. Und so leicht, lassen sich diese Basalganglien nicht aus dem Konzept bringen, was eigentlich ja auch gut so ist. Stelle dir mal vor, wir hätten nicht unsere routinierten Abläufe. Wir wären stetig vom Neuen darauf aus, Dinge zu bewerten und einzuordnen.
So gut, so schön.
Anstrengend wird es aber dann, wenn wir uns verändern wollen. Da kann sich aber manchmal die eine oder andere Einstellung in unserem Gehirn als kontraproduktiv erweisen. Manchmal müssen wir ganz schön gegen unsere eigenen Routinen und Abläufe angehen, wenn wir die Veränderung suchen. Mit guten Vorsätzen allein kommen wir oft nicht weit. Und das ist ja im Grunde auch wirklich gut so. Veränderungen dürfen schwierig sein.
Um Veränderungen aktiv auf den Weg zu bringen, müssen wir wollen und zugleich aktiv dafür etwas tun. Je stärker unsere Gewohnheiten dann in uns verdrahtet sind, umso mehr Gegenwind dürfen wir da auch erwarten. Und umso mehr muss dem aktiv entgegengesetzt werden. Es braucht da schon viele Gründe, warum diese Veränderung auch wirklich besser sein sollte als das, was schon da ist. Der Botenstoff Dopamin hilft da übrigens sehr weiter. Er sorgt für unsere Motivation, der müssen bei Laune bleiben, damit dauerhaft eine gewünschte Veränderung auch wirklich zur Routine wird.
💡 Gesunde Veränderungen sind die, bei denen wir selbst mitkommen – wollen und aktiv dafür sind.
4. Balance ist lebensnotwendig
Beschäftigt man sich mehr im Detail mit den verschiedenen Funktionen und Abläufen im Gehirn, so ist dieses ständig darauf aus, sich uns in idealer Weise auf uns einzustellen, körperlich – seelisch – geistig, einige Beispiele:
- Ist uns warm, wird die Regulation der Körpertemperatur auf Abkühlung eingestellt.
- Befinden wir uns in Gefahr, werden Botenstoffe ausgeschüttet, die uns in die Lage versetzen, uns auf diese gefährliche Situation zu fokussieren.
- Haben wir eine große Herausforderung gemeistert, werden wir mit Hormonen überschüttet, die uns zufrieden machen.
Für alles gibt es die passenden Botenstoffe (Hormone). Unser Gehirn leistet täglich, nein dauerhaft, Großartiges. Es sortiert nach Wichtigkeit und nach Neuigkeiten, lässt uns besonders aufmerksam werden, wenn etwas umbekannt ist. Wow.
Und wie machen wir Menschen das so mit unserer Balance? Das Streben nach Balance ist viel mehr als irgendein spirituelles Gelaber, sondern es ist für unsere Gesundheit lebensnotwendig, uns ständig in Balance zu bringen. Das bedeutet aber nicht, dass man dauerhaft in einem – „ach, was bin ich tiefenentspannt – Modus“ durch die Gegend rennt, sondern es bedeutet, sich immer wieder neu ins Lot zu bringen, einige Beispiele:
- Einer großen Herausforderung muss eine große Phase der Entspannung folgen.
- An heißen Sommertagen brauchen wir Nahrung, die uns thermisch ausgleicht, also kühlende Lebensmittel
- Im Winter brauchen der Körper vor allem Lebensmittel, die eine wärmende Wirkung haben.
Balance bedeutet aber auch, emotional regulierend agieren zu können und einen gesunden Ausgleich unter den Grundemotionen (Freude, Angst, Trauer, Wut) zu haben, Emotionen Beachtung zu geben und auszugleichen.
💡 Mit Balance finden wir immer wieder zu uns zurück, sie erhält uns am Leben.
Fazit:
Menschen sind wahre Experten darin, sich selbst zu überlisten, sich zu überschätzen oder zu unterschätzen, sich selbst herauszufordern oder an inneren Grenzen stecken zu bleiben. Manchmal muten wir uns zu viel zu und manchmal zu wenig. Wir können uns selbst sabotieren und uns stärken. Doch wir haben ein Organ, das ständig darum bemüht ist, das Ganze wieder auszugleichen und all das was wir tun, zu etwas Sinnhaftem zu machen: Unser Gehirn.
Wenn wir ihm nacheifern und dabei Wert auf ein starkes Netzwerk legen, unseren Emotionen achtsam begegnen, Veränderungen kraftvoll angehen und Balance dabei ein wichtiger Begleiter wird, dann gelingt es uns leichter, gesunde Entscheidungen zu treffen.
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