Schwierige Entscheidungen treffen – Eine Anleitung
Klarheit schaffen in 7 Schritten
Kaffee oder Tee?
Buch, Sport oder einfach nur spazieren gehen?
Fahren wir an die See oder in die Berge?
Ärgere ich mich nur über ein Problem oder suche ich lieber nach einer Lösung?
Ständig entscheiden wir uns.
Unser Leben ist das Ergebnis unserer bewussten und unbewussten Entscheidungen.
Einige Entscheidungen treffen wir schnell, andere wiederum brauchen Zeit. Manchmal treten wir auch auf der Stelle, blockieren uns. Wie es leichter gelingt, schwierige Entscheidungen zu treffen, das möchte ich in meiner Anleitung in 7 Schritten beschreiben. Der Prozess ist leicht umzusetzen, auch für jemanden, der nicht ganz so erfahren ist mit Coaching.
Diese Themen findest du in diesem Blogartikel
Warum Entscheidungen manchmal schwierig sind
Woran liegt es, wenn wir uns nicht entscheiden können?
Viele Gründe kann es hierfür geben. Hier liste ich mal einige auf:
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Die Entscheidung ist mit einer sehr großen Veränderung verbunden
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Zu große Veränderungen können sehr viele Auswirkungen haben, die nicht immer sofort erkennbar sind. Je mehr Auswirkungen wir erwarten, desto größer ist die Hürde. -
Du triffst selten eigene Entscheidungen, die von größerer Bedeutung sind
Bist du es gewohnt, für dich selbst die Verantwortung zu übernehmen oder machen das eher andere für dich? Wie sehr vertraust du auf deine inneren Impulse? Die Frage, ob wir mehr von innen oder von außen gesteuert werden, hat große Auswirkungen auf den Entscheidungsprozess. -
Widersprüchliche Werte führen zu einem inneren Konflikt
Kennst du das?
Du möchtest irgendwie alles, kannst schwer loslassen?
Wer alles will, kommt zu nichts.
Oft ist eine Entscheidung mit einem, ich nenne es mal, inneren Wertekampf verbunden.
Was ist dir wirklich wichtig? Wenn du dich tiefgründig für dich interessierst, kommst Du an dieser Frage nicht vorbei. Was macht dich aus? Wer bist du und wer willst du sein? Willst du Nähe oder Abstand? Vertrautheit oder Veränderung? Nähe oder Freiheit? Risiko oder Sicherheit?
Und was machst du, wenn du beides willst?
Die Entscheidungsfrage bringt uns nah mit unseren Werten in Kontakt. Je mehr wir uns darauf einlassen, desto leichter fällt es schließlich, den richtigen Weg zu gehen.
4 Tipps für die Entscheidungsfindung
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Tausche das Wort „entscheiden“ gegen „wählen“ aus !
In dem Begriff Entscheidung steckt das Wort „Scheiden“ = Trennen.
Wenn das Loslassen ohnehin schwerfällt, dann ist es sich mit diesem Begriff möglicherweise noch viel schwerer. Entscheiden beinhaltet etwas Endgültiges, das manchmal auch überwältigend sein kann. Zu wählen hingegen beschreibt mehr den aktiven Prozess. Ich wähle das, wohin es mich mehr hinzieht. -
Es gibt IMMER mehrere Wahlmöglichkeiten!
Diese NLP-Grundannahme hat es in sich! Oft gehen wir in schwierigen Situationen nämlich davon aus, dass wir uns zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden müssen.
Das aber blockiert.
Befasse dich detailliert mit einer Frage. Dann erkennst du, dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt. Das bereits erleichtert den Prozess.
Der Stoppok singt in seinem Song Geld oder Leben sogar von viel mehr Möglichkeiten. Dort heißt es: „Hast du eine Wahl? Nenn mir eine Zahl von 1 bis 1.000.000!“ -
Wichtige Entscheidungen brauchen Ruhe
Wenn uns etwas wichtig ist, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Das gelingt uns nicht zwischen Tür und Angel und das ist auch gut so. Auch die beschriebene Entscheidungspyramide manchmal sehr schnell auf den richtigen Weg hinweist, lege ich Wert darauf, dem Prozess Zeit zu geben.
Klarheit schaffen in 7 Schritten
Vorbereitung:
Du benötigst nur 4 Dinge:
- ca. 20-30 Minuten Zeit und Ruhe
- 10-15 Zettel (ein-oder mehrfarbig)
- Stift
- Fläche von min. 8 qm (drinnen oder draußen)
- Vorfreude auf den Prozess 😊
Schritt 1: Platziere deine Startposition mit Blick nach Vorne
Nimm dir nun einen deiner Zettel und suche eine Position, sodass du mindestens 2 Meter nach vorn Platz hast. Achte hierbei darauf, dass du in eine angenehme Richtung schaust. Richtung Fenster? In Richtung auf ein schönes Bild? Wenn du draußen bist, dann vielleicht zu einer Lichtung?
Schritt 2: Benenne deine Entscheidungsmöglichkeiten
Benenne die Entscheidungsmöglichkeiten und lege für jede einen weiteren Zettel in ca. 2m Abstand vor dir auf den Boden.
Begib dich wieder auf die Startposition und lasse die beiden Möglichkeiten auf dich wirken.
Schritt 3: Tue so, als ob du dich entschieden hättest!
Schaue auf beide Möglichkeiten.
Beginne nun mit einer Möglichkeit und gehe von der Startposition auf den entsprechenden Zettel.
Nun tue so, als hättest du dich bereits für diese Möglichkeit entschieden.
Was siehst du?
Was machst du dann?
Wie geht es dir?
Begib dich wieder auf die Startposition und gehe von dort auf den anderen Zettel. Jetzt tue auch hier so, als hättest du dich für diese Variante entschieden und stelle dir in gleicher Weise die 3 Fragen.
Begib dich auch dann wieder auf die Startposition und nehme vielleicht jetzt schon wahr, auf welchem Zettel du dich besser gefühlt hast.
Schritt 4: Liste die Gründe für jede Möglichkeit auf
Welche Gründe gibt es genau für jede Möglichkeit? Finde sie heraus uns und lege diese ebenfalls auf Zetteln aus. Beschrifte diese möglicherweise stichpunktartig. Du findest für eine Möglichkeit nicht 3 Gründe? Dann denke etwas Genauer darüber nach! Nicht immer fallen die Argumente sofort ein. Es ist aber wichtig, dass du dir diese Zeit nimmst.
Wenn du die Gründe gefunden hast, gehe wie in Schritt 3 vor! Gehe Richtung beider Möglichkeiten und vergegenwärtige dir diesmal auf dem Weg die vorbereiteten Gründe.
Begib dich auch dann wieder auf die Startposition und nimm wahr, wie es dir geht.
Schritt 5: Finde weitere Entscheidungsmöglichkeiten
Gibt es eine weitere Möglichkeit? Dann ist nun ein guter Zeitpunkt, diese auch mit einem Zettel vor dir aufzubauen. Achte darauf, dass du zwischen den jeweiligen Zetteln den gleichen Abstand hast.
Gehe nun in gleicher Weise vor.
Finde auch für diese Möglichkeit 3 Gründe und mache dich erneut auf den Weg!
Schritt 6: Betrachte den Prozess von Außen
Gehe nun wieder von der Startposition aus und betrachte nun die verschiedenen Möglichkeiten aus unterschiedlichen Positionen und lass auch das auf dich wirken. Was nimmst du wahr? Zu welcher Position fühlst du dich am meisten hingezogen? Gibt es durch diese Betrachtungsweise vielleicht noch ganz andere Erkenntnisse?
Schritt 7: Lass das Ganze sacken
Vielleicht merkst du bereits, wohin es gehen soll. Vielleicht bist du dir bereits jetzt schon deutlich klarer darüber, wie du dich entscheiden möchtest und merkst das bereits körperlich. Lass den Prozess dennoch sacken.
Nicht ohne Grund gibt es den Spruch: „Schlaf noch mal `ne Nacht drüber!“
Auf diese Weise beziehst du dein Unterbewusstsein mit ein. Über Nacht sortieren wir das Erlebte nochmal. Auch das ist wichtig.
Fazit
Diese Anleitung für schwierige Entscheidungen soll dich dabei begleiten, die eigene Kreativität in Gang zu bringen und einen gesunden Prozess zu starten. Du bestimmst hiermit deine verschiedenen Ideen und gibst ihnen sogar einen festen Platz. Das macht es deutlich leichter, als einfach nur die Gedanken im Kopf kreisen zu lassen. Ich wünsche dir viel Spaß und interessante Erkenntnisse beim Ausprobieren. Wenn du dann an dem Punkt angekommen bist, an dem deine „Entscheidung steht“, dann plane und beginne die erforderlichen Schritte und beachte dabei folgende Regel:
Beginne innerhalb der nächsten 72 Stunden mit dem 1. Schritt
Möchtest du deine Ergebnisse mit mir teilen? Dann schreibe mir doch ganz einfach:
Ich freue mich darauf! 😊
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