Was ist der Unterschied zwischen Psychologischer Ersthilfe und Traumaprävention?

Vor einigen Tagen erhielt ich folgende Mail:
„Ich habe eine Frage zum Präventionsprogramm M-PowerHaus®:
Ist es für Mitarbeiter im Notfallmanagement geeignet, die als Psychologische Ersthelfer tätig werden sollen, ähnlich diesem Kurs (LINK)? Wenn ja, können Sie mir ein Angebot für eine Inhouse-Schulung zukommen lassen?“

Da ich immer wieder mal Anfragen mit ähnlichem Inhalt bekomme, nehme ich das jetzt gerne mal zum Anlass und beschreibe, was das eine vom anderen unterscheidet. Worin liegt der Unterschied zwischen Psychologischer Ersthilfe und Traumaprävention? Was genau hat das M-PowerHaus® mit Traumaprävention zu tun?

Was beinhaltet eine Schulung für psychologische Ersthilfe?

In einer Schulung für psychologische Ersthelfer werden Menschen darauf vorbereitet, in psychischen Notfallsituationen anderen Menschen zur Seite zu stehen. Sie werden vorbereitet auf verschiedene Szenarien, lernen unterschiedliche Verhaltensweisen kennen und werden für einen gesunden Umgang mit psychischen Belastungen und Krisensituationen sensibilisiert. Die Teilnehmenden lernen, Signale von psychischen Auffälligkeiten zu erkennen, angemessen zu reagieren, Grenzen wahrzunehmen und gegebenenfalls Unterstützung zu bieten. Themen sind beispielsweise Verhaltensweisen psychischer Symptome, Stressmanagement, Krisenmanagement und Kenntnisse über professionelle Hilfsangebote. In qualitativ hochwertigen Schulungen wird ebenso Wert auf gesunde Kommunikationstechniken gelegt, die einen wichtigen Einfluss in akuten Situationen haben. Ziel ist es, in Krisen von außen zu unterstützen und dabei eine Haltung zu fördern, die das Bewusstsein für seelische Gesundheit stärkt. Ersthelfer sind nach belastenden Ereignissen Ansprechpartner, um vor Ort ihre Hilfe anzubieten. Vielfach sind sie die erste Bezugsperson in einer akuten Krise und haben daher eine besondere Bedeutung im Verarbeitungsprozess.

Die Dauer von Ersthelfer-Schulungen kann variieren, abhängig von den Anforderungen des jeweiligen Schulungsanbieters und dem spezifischen Programm. Zumeist handelt es sich um 1-3-tägige Angebote. Inzwischen haben sich aber auch Ersthelfer-Schulungen etabliert, die sich neben einem beruflichen Kontext auch auf den privaten Kontext beziehen und in denen detaillierter auf Symptome eingegangen wird. Ein Anbieter ist beispielsweise MHFA , die ihre mehrtägigen Angebote sogar online zur Verfügung stellt.

Was beinhaltet eine Schulung für Traumaprävention?

Traumaprävention zielt darauf ab, den Selbstschutz zu stärken. Es geht um die Wahrnehmung und Umsetzung eigener Coping-Strategien, um präventiv, akut und reaktiv in gesunder Weise für sich selbst zu agieren. Nicht immer sind Ersthelfer vor Ort. Manchmal vergeht viel Zeit, bis Ersthelfer vor Ort sein können. Anzeichen seelischer Belastungen sind zumeist nicht sofort wahrnehmbar. Es kommt hinzu, dass Menschen häufig eine innere Abwehr haben, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen und in besonderen Situationen den Zeitraum der Hilfe so kurz wie möglich halten möchten. Nicht jeder ist zudem bereit, weiterführende Hilfen anzunehmen und oft vergeht viel Zeit, bis überhaupt ein Psychotherapieplatz zur Verfügung gestellt werden kann.
Manch einer ist auch abgeschreckt von der Vorstellung, 20+ Therapiesitzungen durchzuführen. Der Wunsch nach Unabhängigkeit ist konträr zu der Sehnsucht nach Verbundenheit ein Urbedürfnis des Menschen, also völlig normal. Dieses Bedürfnis existiert auch in Krisensituationen. Das M-PowerHaus® dient der Sensibilisierung und stärkt die Möglichkeiten, individuell für sich selbst agieren zu können.

Der einzige Mensch,
der IMMER für sich da sein kann,
bist du selbst.

Was haben beide Angebote gemeinsam?

Beide Angebote setzen sich mit seelischer Gesundheit auseinander und haben das Ziel, die Auswirkungen von Krisen und belastenden Situationen zu minimieren bzw. den Heilungsprozess möglichst schnell auf den Weg zu bringen um einer posttraumatischen Belastungsstörung entgegenzuwirken.

Was ist nun der Unterschied zwischen psychologischer Ersthilfe und Traumaprävention?

Ersthelfer bieten Hilfe von Außen, Traumaprävention ist Hilfe von Innen.
Ersthelfer sind wertvolle Begleiter für den ersten und zumeist zutiefst wichtigen Moment in einer akuten Krisensituation. Sie geben Halt von Außen und können dabei unterstützen, die innere Orientierung wiederzufinden oder auch akuter Selbst- oder Fremdgefährdung entgegenwirken. Sie sind ein Teil des Hilfesystems, zu welchem auch die medizinische Hilfe gehört und professionelle Psychotherapie. Aber insbesondere auch das soziale Umfeld des Betroffenen, wie beispielsweise Familie, Freunde oder ein Mensch, dem Vertrauen geschenkt wird, können wichtige Kraftgeber in Krisen sein.


Traumaprävention trainiert dagegen den inneren Halt- und Orientierungsgeber. Manchmal vergeht eine lange Zeit, in der man in einer Akutsituation auf sich selbst gestellt ist. Nicht immer stimmt die Chemie zwischen Ersthelfer und Betroffenen.



Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Es kann manchmal auch sehr wichtig sein, sich vor gut gemeinter Hilfe von außen schützen zu müssen.


Die Akutsituation ist eine wertvolle Zeit für einen guten seelischen Heilungsverlauf. Für einen Lokführer vergehen beispielsweise manchmal mehr als 60 Minuten, bis nach einem Personenunfall bzw. Schienensuizid Ersthelfer vor Ort sein können. Nicht immer werden die seelischen Auswirkungen sofort bemerkt, sondern stellen sich erst später zuhause ein oder Tage später. Das M-PowerHaus® gibt hier einen Rahmen, immer wieder für sich in besonderer Weise gesund da zu sein, wenn es darauf ankommt.

Einflussfaktoren seelischer Gesundheit

Warum Selbstschutz für Prävention so wichtig ist

Menschen mangelt es nicht an Informationen.
Damit werden wir schließlich ständig überflutet. Nicht immer gelingt uns eine gesunde Abgrenzung und vor allem eine Umsetzung gesunder Handlungen. Der Mangel besteht zunehmend in der Fähigkeit dieser Umsetzung.
Was ist wirklich gesund für mich selbst? Wenn ich es vielleicht herausgefunden habe oder schon lange weiß, bedeutet das noch lange nicht, dass ich das wirklich umsetze. Sind beispielsweise die Ratschläge von Tante Hilde noch nie zielführend gewesen, sondern vielleicht sogar nervig oder belastend, heißt das noch lange nicht, dass man sich gesund abgrenzt bzw. abgrenzen kann.

Im Alltag ist diese Abgrenzung schon wichtig, in einer Krise ist sie sogar essenziell.

Unser Gesundheitssystem hat die BEhandlung im Fokus. Erst nach der Diagnose folgt die Therapie. Durch das Training für die inneren Abläufe schärfen wir unser Bewusstsein für uns selbst, können leichter mit unserer Gefühlswelt aber auch mit körperlichen Symptomen umgehen und wissen nicht nur schneller, was gut für uns selbst ist, sondern handeln auch schneller bzw. gezielter.



Reizüberflutung in den sozialen Medien und zunehmend die künstliche Intelligenz machen es uns immer schwerer, den Fokus nach innen zu bewahren. Was brauchen wir noch ein Gefühl für uns selbst, wenn schließlich unsere Uhr uns schon sagt, wann wir uns mal wieder auf unsere Atmung konzentrieren sollen? Das Letzte aber, was die KI uns abnehmen kann, ist unsere Selbstbestimmung.

Seelische Erste Hilfe
Entgegenwirken einer PTBS

Fazit: Sowohl die Tätigkeit der Ersthelfer als auch der Selbstschutz sind wichtige Aspekte für seelische Gesundheit und dem Entgegenwirken einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Je mehr Wahlmöglichkeiten Betroffene haben, um den seelischen Heilungsprozess aktivieren zu können, umso besser. Daher ist es wichtig, das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln.

Erfolgreiche Mutter-Kind-Kur

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Hallo, ich bin Marion Abend,
Trainerin und Coach für
Empowerment.
Gemeinsam entwickeln wir Ziele und Wege,
die für eine gesunde Weiterentwicklung wichtig sind.

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