50+ Gründe, Seelische Erste Selbsthilfe zu lernen und zu trainieren
In einer Zeit, in der wir zunehmend durch äußere Einflüsse und Informationen geprägt werden, wird es immer wichtiger, eigene Bedürfnisse und innere Grenzen wahrzunehmen und sich selbst gerecht zu werden. Insbesondere in schwierigen Situationen, in denen wir akut seelisch in Gefahr sind, ist es besonders wichtig, gesund auf sich einwirken zu können.
Vor allem Berufsgruppen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit traumatischen Erlebnissen verarbeiten müssen, sollten sich darin trainieren, ihr seelisches Immunsystem zu stärken, um im Akutfall für sich gesund agieren zu können. Hierzu zähle ich neben Lokführern beispielsweise auch Rettungssanitäter, Polizeibeamte, Soldaten. Erste Hilfe beginnt nicht beim Ersthelfer oder Psychologen, sondern bei sich selbst. Daher sollte es fester Ausbildungsbestandteil werden und die damit verbundene Haltung in den Unternehmen gelebt und trainiert werden. Seelische Gesundheit ist beeinflussbar, den Umgang mit traumatischen Ereignissen können wir lernen. Hier sind meine Gründe, Seelische Erste Selbsthilfe zu lernen und zu trainieren:
- weil wir uns mit „klarem Kopf“ besser mit schwierigen Situationen auseinandersetzen können, als im akuten Stress
- weil wir unmittelbar mit der Verarbeitung belastender Erlebnisse beginnen wollen und können
- weil wir uns zu keiner Zeit ausgeliefert fühlen wollen
- weil gut gemeint nicht unbedingt gut gemacht ist und nicht jede Hilfe von außen die Richtige ist
- weil unserer innerer Kompass in Krisen eine besondere Rolle spielt
- weil es gerade in Krisen darum gehen muss, die eigene Ohnmacht schnell zu überwinden
- weil wir eine Fülle an Selbstheilungskräften aktivieren können
- weil wir selbst den größten Einfluss auf uns haben und bewahren wollen
- weil wir besonders in Krisen unsere Unabhängigkeit erhalten wollen
- weil nicht immer ein Ersthelfer da ist
- weil der Ersthelfer nicht unbedingt die passende Person für uns ist
- weil wir uns nicht von anderen abhängig fühlen wollen
- weil wenige direkt den passenden Psychotherapeuten an der Hand haben
- weil wir selbst am nächsten an uns dran sind
- weil wir auch leichter anderen zur Seite stehen können, die in einer Akutsituation sind
- weil die Probleme vielleicht erst kommen, wenn der Psychologe schon nicht mehr da ist
- weil es Zeiten zwischen den psychotherapeutischen Terminen geben kann, die kritisch werden können
- weil wir 24/7 für uns da sein wollen
- weil wir der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) keine Chance geben wollen
- weil wir ein Recht darauf haben, gesund weiterzuleben, auch wenn etwas Traumatisches passiert ist
- weil wir leichter umsetzen, was wir schonmal ausprobiert haben
- weil wir mehr Verständnis für uns selbst und sogar auch für „unnormale“ Verhaltensweisen bekommen
- weil wir uns die Erlaubnis geben wollen, für uns da zu sein
- weil wir dadurch leichter wahrnehmen, was jetzt wirklich gesund für uns ist
- weil wir uns schneller schützen können vor ungesunden Einflüssen
- weil nicht jeder, der helfen will, tatsächlich eine Hilfe für uns ist
- weil wir damit mutiger werden, uns selbst zu entdecken
- weil wir Vertrauen darin gewinnen, die richtigen Entscheidungen für uns zu treffen
- weil wir nicht warten wollen, bis die Diagnose PTBS festgestellt wird
- weil wir ein Recht darauf haben, uns für eine gesunde Seele aktiv einzusetzen
- weil nicht jeder Mensch bereit ist, zu einem Psychotherapeuten zu gehen
- weil wir ein langes, gesundes Leben führen wollen
- weil uns das Wissen über die eigenen Strategien schon im Alltag helfen
- weil wir in besonders sensiblen Situationen besonders verletzbar sind
- weil wir eine große Vorstellungskraft haben und diese auch für uns selbst verwenden können und dürfen
- weil es in vulnerablen Situationen nicht nur auf eine Behandlung, sondern auch auf die eigene Handlung ankommt
- weil wir viele psychotherapeutische Methoden auch selbst anwenden können
- weil wir schnell wieder gesund werden wollen
- weil wir erst gar nicht krank werden wollen
- weil uns damit der Umgang mit besonderen Emotionen leichter fällt
- weil wir uns darin stärken können auch mit Flashbacks umzugehen
- weil wir uns erlauben, individuelle Strategien für uns zu entdecken
- weil wir es damit Angehörigen und Kollegen leichter machen können, mit uns gesund umzugehen
- weil traumatische Ereignisse zum Leben gehören
- weil wir viele Fähigkeiten in uns selbst haben Resilienz aufzubauen
- weil wir unsere Fähigkeit für eine starke Vorstellungskraft für uns verwenden können
- weil unsere Seele unsere besondere Beachtung braucht, wenn sie verletzt wird
- weil ein traumatisches Ereignis nicht zu einem Trauma führen muss
- weil Traumata durch frühzeitige Einflussnahme verhindert werden können
- weil unsere psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie unsere körperliche und geistige Gesundheit
- weil wir nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Seele trainieren können
- weil Haben besser ist als Brauchen
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Wenn du noch mehr über
Traumaprävention
und
Seelische Erste Selbsthilfe
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3 Kommentare
Liebe Marion,
danke für diese Liste als wirklich gute Übersicht, warum Selbstfürsorge so wichtig und erste Selbsthilfe gelernt werden kann, auch für die Seele 🙂
Gruß Gabi
Danke, liebe Marion,
für diese tolle Liste.
Wie du doch recht hast. Es ist so eine wichtige Selbstfürsorge selber seelische Erste Hilfe zu können.
LG Gaby.
Liebe Gaby, herzlichen Dank für diese Rückmeldung und toll, dass du das auch so siehst. Ja, in unserem Gesundheitssystem wird dieser Aspekt der Prävention noch viel zu wenig berücksichtigt.